Gerechte Verteilung von Arbeit, Geld und Zeit zwischen Frauen und Männern

Alle sind sich einig: Es muss gespart werden! Ältere Menschen sollen länger im Erwerbsprozess bleiben – so eine zentrale Forderung. Die Anhebung des Pensionsantrittsalters scheint hier das Allheilmittel zu sein. Dies stellt uns allerdings vor etliche ungelöste Fragen: Wenn Menschen länger arbeiten sollen, dann muss es auch die entsprechenden Arbeitsplätze dafür geben! Sonst bedeutet eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters schlicht Erhöhung und Verlängerung der Arbeitslosigkeit! Wenn „die Alten“ ihre Arbeitsplätze länger behalten sollen, dann darf das nicht auf Kosten junger BerufseinsteigerInnen gehen. Und wenn das Erwerbsleben sich verlängert, stellt sich verstärkt die Frage, wer Kinder und Pflegebedürftige betreut. Unsere Gesellschaft wird neue Lösungen andenken müssen, um auch in Zukunft ein gutes Leben für Junge und Alte zu gewährleisten. Die nachhaltige Sicherung der Pensionen bedarf einer grundlegenden Reform. Geeignete Ansätze in dieser Richtung wären die gerechte Verteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit auf Frauen und Männer, eine Grundsicherung im Alter und die Veränderung des Pflegegeldsystems, das derzeit überwiegend auf familiäre Unterstützung baut. Vor allem Frauen werden mit stetig wachsenden Ansprüchen an ihre Solidarbereitschaft konfrontiert. Es braucht eine neue Verteilung von Arbeit, Zeit und Geld zwischen Frauen und Männern, die weder die Alten noch die Jungen benachteiligt.