Geschlechterverhältnisse in der Arbeitswelt
Unter dem Titel „Wandel oder Stillstand? Geschlechterverhältnisse in der Arbeitswelt“ steht das Vereinsjahr 2016. Am Abend des 19. Mai 2016 wird Andrea Maihofer zu diesem Thema eine Gender Lecture an der Universität Innsbruck halten. Daran anschließend findet am 20. Mai ab 15 Uhr ein Workshop unter demselben Titel im Haus der Begegnung statt.
Bereits im Vorfeld wird von Marion Jarosch ein Lesekreis zum Thema Geschlechterverhältnisse am Arbeitsmarkt geleitet.
Berufe, Tätigkeiten und Bereiche in der Arbeitswelt haben sich geändert. Die technische Entwicklung und der damit einhergehende Wandel der Arbeitswelt müssten die geschlechterspezifische Arbeitsteilung längst überflüssig gemacht haben. Daher stellt sich die Frage: Ist eine „Androgynisierung“ der Arbeitswelt möglich? Viele Frauen sind heute sehr gut ausgebildet und zunehmend bereit, in „nicht traditionellen“ Berufsfeldern zu arbeiten. Geschlechternormen werden mehr und mehr hinterfragt. Dennoch ist die Vorstellung einer klar unterscheidbaren Zweigeschlechtlichkeit in unserer Gesellschaft nicht nur tief verankert, sondern wird fortlaufend wiederholt, verstärkt und u.a. von Arbeitgeber_innen, Eltern, Ausbildenden und Medien weitergetragen. Abweichungen werden mehr oder weniger subtil sanktioniert, selten gefördert.
Wandel oder Stillstand? Der Workshop bietet Raum, dieser Frage in Bezug auf Geschlechterverhältnisse in der Arbeitswelt nachzugehen.
Welche Mechanismen sind für die fortbestehende Geschlechtersegregation in der Berufswelt verantwortlich und wo gibt es Ansätze für ihre Überwindung?
Einen theoretischen Input liefert der am Vorabend im Rahmen der Innsbrucker Gender Lectures stattfindende Vortrag der Schweizer Soziologin Andrea Maihofer.
Im Workshop am darauffolgenden Nachmittag wird das Thema „Geschlechterverhältnisse in der Arbeitswelt“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet.
Programmdetails
20. Mai 2016
15:00 Begrüßung und Einstieg – Erna APPELT
15:30 Podiumsgespräch – Andrea MAIHOFER, Heike WELTE und Erna APPELT
16:00 Pause
16:15 Persönliche Wahrnehmungen… WANDEL ODER STILLSTAND?
16:50 Impulsreferate: „Berufsausbildung – Arbeitsmarkt“ – Gabi DALLINGER-KÖNIG; „Das Gleichbehandlungsgesetz“ – Katharina RAFFL; „Herausforderungen für Männer“ – Gotthard BERTSCH; „Neuer Arbeitsmarkt und Frauen“ – Sabine HEHN
17:30 Pause
17:50 Vertiefende Diskussion in Kleingruppen
18:30 Präsentation der Ergebnisse
18:50 Abschluss
Mitwirkende: Erna APPELT, Gotthard BERTSCH, Gabi DALLINGER-KÖNIG, Sabine HEHN, Andrea MAIHOFER, Katharina RAFFL, Heike WELTE
Moderation: Itta Tenschert
Organisation: Alexandra Bauer, Gabi Dallinger-König, Daniela Schwienbacher, Itta Tenschert, Andrea Urthaler.

Bericht über den Workshop „Wandel oder Stillstand?“
Welche Vorstellungen liegen der geschlechtsspezifischen Segregation des Arbeitsmarktes zugrunde? Welche Konsequenzen haben sie? Gibt es Maßnahmen, die getroffen werden können, um diese Bilder nicht zu reproduzieren? Wie sieht die Situation in Tirol aus?
Mitwirkende
Erna Appelt
Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck, Gründerin und mehrjährige Leiterin der Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung und Obfrau des Vereins Netzwerk Geschlechterforschung.
Gotthard Bertsch
Referent für Burschenarbeit und Gleichstellung in der Männerberatungsstelle Mannsbilder in Innsbruck.
Gabi Dallinger-König
Frauenreferentin und Gender Mainstreaming Beauftragte im AMS Tirol.
Sabine Hehn
Lehrgangsleitung FIT – Frauen in Handwerk und Technik Tirol.
Andrea Maihofer
Katharina Raffl
Heike Welte
Institut für Organisation und Lernen Innsbruck, Forschungsschwerpunkt u.a. Gender und Organisation, besonders Gleichstellungspolitik und Gleichstellungsakteur_innen.
Itta Tenschert
MSC Dr.in, Psychologin und Erwachsenenbildnerin, langjährige Erfahrung im Bereich Fraueneinrichtungen/ Frauenberatung.